Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Fahrradfahren einen Boom. Es revolutionierte die Mobilität der Menschen und machte sie unabhängiger. Ziele außerhalb der Stadt oder des Dorfes waren leichter zu erreichen. Einem „Mythos“ zufolge, wurden die lokalen Genpoole durch das Radfahren gemischt und intelligentere Kinder zur Welt gebracht. Besonders für Frauen war das Fahrrad ein weiter Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Emanzipation. Mit der wachsenden Beliebtheit der Autos im 20. Jahrhundert breiteten sich dagegen Lärm, Gestank und Gefahren in den Städten und Dörfern aus. Radfahrerinnen und Radfahrer wurden an den Straßenrand gedrängt oder auf enge Radwege.

Heutzutage verstopfen Autos die Städte und blockieren sich. Und da die Menschen sich an das Telefon und Internet als Kommunikationsmittel gewöhnt haben, sind sie seltener in ihrer Stadt oder Nachbarschaft unterwegs. Kinder spielen oft lieber am PC als in der freien Natur, Erwachsene setzen sich zum Spinning vor den Fernseher oder gehen ins Fitnessstudio. Umweltverschmutzung bringt den Klimawandel. Es ist also höchste Zeit für einen Sinneswandel.